• Ausstellung »annähernd weiss!«
24.11.2019 (Eröffnung um 15:00 Uhr), Ausstellungsdauer bis zum 12.01.2020
Kunst im Kreuzviertel Dortmund, Produzenten-Galerie 42, Arneckestraße 42
18 Künstlerinnen und Künstler zum Thema ,annähernd weiß!‘ zeigen Arbeiten aus allen Bereichen der bildenden Kunst – Malerei, Fotografie und Skulptur. Klaus Pfeiffer eröffnet die Ausstellung mit einer kleinen Einführung in die Kunst der Moderne zu Beginn des 20. Jahrhunderts am Beispiel von Kasimir Malewitsch.
Gemeinschaftsausstellung „annähernd weiß!“
Die Künstlergruppe der Produzenten-Galerie 42 im Dortmunder Kreuzviertel greift mit „annähernd weiß!“ ein Thema auf, dem unter kunsthistorischer Perspektive eine besondere Aktualität zuzukommen scheint.
Der Aufbruch in die Moderne zu Beginn des 20. Jahrhunderts offenbarte eine kritische Auseinandersetzung der bildenden Kunst mit der Explosion der Technik, der Relativitätstheorie und der Quantenphysik. Die Tür zur Abstraktion war weit geöffnet. Am Vorabend des Ersten Weltkriegs verkündete Kasimir Malewitsch: „Fliegerkameraden, folgt mir, fliegt! Vor uns erstreckt sich der weiße Abgrund.“ Die ideale Form, das Weiß des Abgrunds oder das Weiß der Unendlichkeit, pure Energie oder einfach endgültige Summe begleiten Maler wie Malewitsch oder Kandinsky, um nur zwei zu nennen, auf ihren Wegen der Abstraktion. In ihrer kritischen Auseinandersetzung mit der Moderne spielt der Fortschrittsglaube eine wichtige Rolle.
Und heute? Der Aufbruch der Moderne erscheint wie ein Abbruch der Moderne, das Weiß der Schneefelder nimmt kontinuierlich ab, das Weiß der Arktis schmilzt dahin, der weiße Bär droht auszusterben, die weiße Weste wird zum raren Kleidungsstück, der Fortschrittsglaube weicht dem Pessimismus, droht sich am Ende alles in Weiß aufzulösen? Was bedeutet das für die Kunst heute? Wie ein Reigen könnte man meinen schließt sich der Kreis von Malewitsch’ weißem Abgrund zu heute.
(Text: Klaus Pfeiffer)
Öffnungszeiten: Do, Fr, Sa, 16:00 Uhr – 19:00 Uhr und So 15:00 Uhr – 18:00 Uhr
(Eintritt frei)